Johann Fleckner



aufgenommen 1989



Pater Johannes Fleckner wurde am 17. August 1911 in Beller geboren.
An seine Kindheit erinnerte sich der noch rüstige Pater besonders gern.
Die Stellen in Beller, an denen er mit seinem Bruder Josef die Kühe hütete,
besuchte er fast regelmäßig bei den Besuchen in seinem Geburtsort.
1925 wechselte er von der Volksschule Beller zum Gymnasium der Steyler
Missionare nach Bad Driburg.
Nur in den großen Ferien und auf besonderen Antrag durfte er seine Familie
in Beller besuchen; für ihn und seine Familie eine oft schmerzliche Trennung.
Doch für den tüchtigen und fleißigen Missionasschüler gab es kein Zurück
mehr.
Um sein Abitur machen zu können, wechselte er 1930 zum Michaelsgymnasium
nach Steyl und legte dort 1932 seine Reifeprüfung ab.
Das Noviziat mit gleichzeitigem Philosophiestudium bis 1935 in St.Augustin
schlossen sich an.
1936-1940 studierte er Theologie in Rom.
Am 20.Oktober 1939 wurde Johannes Fleckner in Rom zum Priester geweiht.
Ein denkwürdiger Tag für ihn, denn er wartete in Rom vergebens auf seine
Eltern und seine Schwester Elisabeth, die an diesem für ihn und der Familie
so wichtigen Tag bei ihm sein wollten. Die Reise scheiterte an dem Veto
eines übereifrigen Ortsgruppenleiters aus dem Nachbarort, welcher der
frommen Familie, die nicht parteifreundlich war und nichts von den
"braunen Verbrechen" hielt, so bezeichnete Pater Fleckner in einem Brief
aus China an seine Familie die Nazis, somit die lang vorbereitete Reise nach
Rom vereitelte. Die Familie hat sehr lange darunter gelitten.
Die Heimatprimiz fand dann im Juni 1940 in Erkeln und Beller statt

Schon 1940 bereitete sich der Neupriester auf seine große Reise nach
China vor, die er zusammen mit 8 Mitbrüdern am 22.September 1940 antrat.
Mit dem sogenannten "Sibirien-Express" kamen sie über Moskau
am 11.Oktober 1940 in Peking an.
Bis 1941 studierte er zunächst die Sprache dieses großen Landes,
um die Menschen verstehen zu können.
1941/1942 wirkte er dann zunächst als Kaplan und von 1942-1948 als
Dozent im bischöflichen Priestersiminar von Yenchowfu/Schantung.
1949 wurde Pater Fleckner Missionspfarrer in Tsowhsien und blieb dies
bis zu seiner Ausweisung durch die "Roten" im Jahre 1955.

Nach kurzem Aufenthalt in seiner Heimat fuhr Pater Fleckner nach Rom,
um sich in einem Spezialstudium mit der Kirchengeschichte zu befassen.

1956 wurde er zum Professor ernannt und lehrte bis zu seiner Emeritierung
im Jahre 1979 als Prof. der Kirchen- und Ordensgeschichte an der
Steyler phil./theol. Hochschule in St.Augustin bei Bonn.

1968/1969 hielt sich Pater Fleckner in Taiwan auf, um nach Quellenforschung
die Biographie des chinesischen Kardinals Thomas Thien zu verfassen,
den er 1958 bei der Wahl Papst Johannes XXIII als Dolmetscher nach Rom
begleitet hatte.
Die Biographie ist in Chinesisch und Englisch übersetzt worden.

Eine weitere wissenschaftliche Arbeit trägt den Titel:
"Prieserausbildung der SVD in China".

Als Chinaexperte war er Gast einiger Hörfunk- und 1962 einer Fernsehsendung.
Die beeindruckende Serie der China-Reiseberichte, die wir 1989 im Blickpunkt
Brakel veröffentlichten, sind einigen unserer Leser sicherlich in Erinnerung.


Seit 1991 hat Pater Johannes Fleckner 5 Bände unter dem Titel "So waren sie"
herausgegeben, eine Sammlung von Kurzbiographien Steyler Missionare.

Am 20.Oktober 1999 feierte Pater Fleckner sein 60-jähriges Priesterjubiläum.

Seinen 90. Geburtstag feierte Pater Johannes Fleckner im Kreise seiner
Mitbrüder und seiner Familie in St.Augustin.

Pater Fleckner verstarb am 24.12.2003
und wurde auf dem Klosterfriedhof in St. Augustin beerdigt.



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18.08.2011